Sorry Leute, dass ihr etwas länger auf meinen Erfahrungsberichte zum Augletics Eight warten musstet, aber mir kam da mal eben ein zweites Kind dazwischen.
Und gerade in den Wochen/Monaten um die Geburt gibt es doch so Einiges, was noch erledigt werden will und muss.

So häufig, wie ursprünglich angedacht, kam ich dann leider auch nicht zum Rudern, aber für etwas mehr als 250km hat es dann doch seit Anfang März noch gereicht.
Anfangs lag der Fokus mehr auf kürzeren Einheiten mit Verbesserung der Rudertechnik und möglichst hohen Bewertungen vom virtuellen Trainer -- wodurch sich die Bewertungen relativ zügig auf durchschnittlich 95 beim leichten und 85 beim schweren Trainer eingespielt hatten.
Bei anderen Trainingseinheite hatte ich dann eher das Ziel verfolgt, möglichst viel Strecke pro Zeit zurück zu legen.
Anfangs war ich dabei meist im Bereich 30-45 Minuten, später dann eher 45-60 Minuten unterwegs.
Zuletzt war das selbstgesteckte Ziel, die 16km in einer Stunde auf Stufe 3 zu packen.
Das hat zwar gut geklappt, sorgte aber sehr zuverlässig für durchgeschwitzte Klamotten.
Immerhin scheint diese Stunde, auch bei eher seltenem und unregelmäßigem Einsatz, eine brauchbare Wirkung zu erzielen. Zumindest kann ich, trotz eher wenigen Bike-Kilometer, noch ganz gut mit den "fitten" Rad-Kollegen mit halten.
Was mir auch positiv aufgefallen ist: Am Tag nach einem ausgiebigeren Ruderworkout lief es auch auf dem Rad überraschend gut und zügig.
Ob das jetzt an der Superkompensation nach dem Workout oder doch nur am, als geringer empfundenen, Widerstands beim Pedalieren gelegen hat bleibt fraglich.

Aber jetzt zum eigentlichen Fazit nach über 7 Monaten mit dem Augletics Eight.

 

Auf Grund meiner bisher gesammelten Erfahrungen mit dem Augletics Eight würde ich gerne nachfolgende Fragen beantworten, die mir ein möglicher Kaufinteressent vermutlich stellen dürfte.

  • Bringt mir das Ruderergometer etwas für die Fitness?
    Ich würde definitiv JA sagen!
    Da bei mir eine gewisse Grundfitness schon vorhanden ist, fällt es mir glücklicherweise nicht zu schwer auch Einheiten bis 60 Minuten auf dem Ergo zu absolvieren. Diese meist auf Stufe 3.
    Und die Zeit auf dem Ergo scheint gut investiert zu sein, zumindest bringen die Beine auf dem Bike jetzt etwas mehr Power aufs Pedal. Aber gerade zu Beginn war der Muskelkater am Bauch und im Gesäß nicht zu verachten.

    Besonders gespannt bin ich auf die Fortschritte meiner Frau, wenn sie nach der Schwangerschaft auch endlich das Rudern anfangen kann. Gerade nach einer längeren Sportpause dürfte der Anfang eher zäh, aber die Fortschritte dafür umso deutlicher ausfallen.


  • Macht das Training auf dem Augletics Eight Spass?
    Auch hier ein klares JA!
    Zumindest wenn man sich am Auspowern und Verbessern der Rudertechnik erfreuen kann.
    Ich rudere zwar bisher fast nur auf der freien Strecke, also nicht die vordefinierten Workouts, und versuche dabei etwa 30 bis 60 Minuten aktiv zu sein. Die Klamotten sind danach auf jeden Fall immer nass geschwitzt und reif für die Waschmaschine.
    Manchmal höre ich dabei Radio, ein ander Mal beobachte ich nur die Daten auf dem Display des Augletic Eight. Langweilig wird es mir dabei nicht und selbst eine Stunde geht recht zügig vorbei.

    Mit dem angekündigten Streaming-Update (seit Ende November erhältlich) könnten die Serien-Junkies dann sicher gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, ob das aber auch förderlich für die saubere Rudertechnik ist, wäre noch zu klären.
    Die wöchentlich wechselnden Strecken, der digitale Trainer aber auch die Kraftkurven sorgen bei mir aktuell schon für genügend "Unterhaltung". Ein wenig mehr "Wettkampfmodus" mit anderen Rudernden wäre aber sicherlich auch spannend.


  • Kann das Augletics Eight die Versprechen der Augletics-Webseite erfüllen?
    Auch hier ein JA.
    Im Großen und Ganzen wurden die geweckten Erwartungen an das Ergo erfüllt.
    - Lieferung ganz knapp nach dem angekündigten Zeitfenster (6 Wochen können verdammt lange sein)
    UPDATE: Am 8.7.2023 kam per Mail die erfreuliche Info, dass die Lieferzeit auf 5 bis 10 Werktage optimiert werden konnte.
    - Aufbau in gut einer Stunde ohne größere Probleme machbar (kleinere Optimierungen bei der Verpackung wünschenswert; gebrochenes und krümelndes Styropor ist nicht so toll)
    UPDATE: Wie ich einem YouTube Shorts Video von Augletics entnehmen konnte, wurde hier das Verpackungsmaterial und die Art der Verpackung grundlegend geändert.
    - Account anlegen und auf geht's (schwieriger zu finden war dagege die Webapp und die damit konfigurierbare, leider sehr dürftige Datenübertragung an Strava)

    Bei den grundlegenden Funktionen und Features des Augletics Eight wird, meiner Ansicht nach, nicht zu viel versprochen.
    - Das Ergo sieht für ein Fitnessgerät sehr gut aus, lässt sich super verschieben und ist fix platzsparend zusammen geklappt (Aufpassen muss man dabei lediglich mit dem Netzteil)
    - Wie gut das Augletics Eight an das echte Rudern auf dem Wasser ran kommt, kann ich leider nicht beurteilen.
    Mir taugt es auf jeden Fall sehr gut und auch die Lautstärke ist akzeptabel leise
    - Der virtuelle Trainer ist top und sicher mit ein Kaufargument. Aber auch die ganzen anderen Echtzeitdaten sind äußerst hilfreich. Speziell die Kraftkurven geben noch Mal tiefere Einblicke in sauber ausgeführte Technik

    Etwas aufpassen muss man allerdings mit Funktionen, die teilweise schon beworben werden, aber noch gar nicht (Streaming) oder eher bescheiden implementiert sind (Strava). Hier ist mein Eindruck, dass man bei der Softwareentwicklung etwas dem Zeitplan hinterher hinkt.
    Wenn ich es noch richtig weiß, kam lediglich Ende Februar und jetzt Mitte Juni ein Update raus, wobei das aktuelle laut Changelog doch eher umfangreich ausfiel.


  • Was gefällt besonders gut am Augletics Eight?
    Richtig gut finde ich den digitalen Trainer und die ganzen Daten, die das große Display liefert.
    Aber auch das ansprechende Design und die Wertigkeit der verwendeten Materialien können überzeugen.
    Die Geäuschentwicklung ist auch OK, als "flüsterleise" würde ich es allerdings nicht definieren. Meine alte Rolle für's Rennrad ist aber auf jeden Fall lauter. Von daher liegt der Geräuschpegel auf jeden Fall im akzeptablen Bereich, um sich und Andere nicht groß zu stören.
    Toll finde ich auch die schnelle und einfache Verstellmöglichkeit des Widerstandes. Das scheint mir doch einiges praktikabler zu sein, als in einem Wassertank den Füllstand zu variieren, um es den aktuellen Trainingsvorlieben oder unterschiedlichen Benutzern anzupassen.


  • Was gefällt mir weniger gut?
    Die Datenübertragung der abgeschlossenen Workouts könnte definitv besser sein.
    Gerade nach dem Training dauert es gerne 5 bis 10 Minuten, bis die Workoutdaten mit dem Online-Profil synchronisiert werden. Das kann gern schneller gehen.
    Leider hat mir anfangs auch die Info gefehlt, wie ich überhaupt Onlinezugriff auf meine Trainingsdaten erhalten kann. Irgendwie bin ich dann aber auf diese Webseite gekommen https://webapp.augletics.de/pages/login -- hier kann dann auch der automatische Workout-Upload zu Strava eingestellt werden.
    Von der Art und Weise, wie bei Strava später das Training eingestellt wird, bin ich aber eher enttäuscht. Es werden schlichtweg nur die Eckdaten Distanz, Dauer, Geschwindigkeit und Trainer-Score übermittelt.
    Pulsdaten fehlen gänzlich und auch ein "GPS-Track" der zurück gelegten Strecke wäre definitiv ein Punkt für die Wunschliste. Da sind Zwift und Co wohl einen großen Schritt weiter.
    Was manchmal auch etwas Neven kostet, ist die Aktivierung des Bluetooth Pulsgurtes. Teilweise will er einfach nicht verbunden werden, auch wenn er an ein anderes Gerät bereits Daten liefert. Ganz bescheiden ist es, wenn man mal kurz außer Funkreichweite laufen muss, dann ist die Verbindung nämlich unterbrochen und man muss ihn wieder neu verbinden -- in der Hoffnung, dass das beim ersten Versuch klappt.
    UPDATE: Mit dem Juni-Update ist hier glücklicherweise Abhilfe geschaffen worden. Der Pulsgurt kann nach dem Verbinden jetzt auch dem Profil zugeordnet werden und verbindet sich danach automatisch, auch wenn man außerhalb der Bluetooth-Reichweite war.


  • War es die Investition wert?
    Der Preis ist auf jeden Fall stolz. Dafür bekommt man aber, wie ich finde, ein sehr gut verarbeitetes, durchdachtes, schönes und praktisches Sportgerät mit dem man viel für die eigene Fitness tun kann.
    Gerade wenn es mehrere Personen mit unterschiedlichem Leistungsvermögen und Trainingsziel nutzen können, ist die Umstellung kinderleicht.

    Der erwähnte Anschaffungspreis schreckt natürlich erst Mal ab. Ich finde aber, er relativiert sich etwas, wenn man ihn mit den aktuellen Fahrradpreisen für sportliche MTBs, Rennräder, eBikes und Co vergleicht.
    Wobei mir das Ergo sicher kein breites Grinsen nach einer herrlichen Trailabfahrt bescheren wird.
    Stand heute würde ich aber sagen, das Augletics Eight war eine teure aber gute Investition.
    Die Haupteinsatzzeit wird für mich dann ohnehin erst wieder in der kälteren, nasseren und dunkleren Jahreszeit sein, wenn das Zeitfenster für Outdoorsport schrumpft.

    Bleibt zu hoffen, dass Augletics auch zukünftig fleissig neue Funktionen und Verbesserungen an der Software durchführt und vernünftige wirtschaftliche Entscheidungen trifft, damit die benötigte IT-Infrastruktur möglichst lange läuft. Die Basisfunktion eines Ergometers würde aber auch offline funktionieren.


  • Würde ich das Augletics Eight wieder kaufen oder empfehlen?
    Ich denke, ich würde es wieder kaufen, sofern das nötige Kleingeld zur Verfügung steht.
    Ein Rollentrainer/Fahrradergometer wäre zwar sicherlich günstiger gekommen, allerdings fehlen dort ja noch die monatlichen Abokosten für z.B. Zwift und man trainiert halt nur die Radlerbeine.
    Weiterempfehlen würde ich es definitiv auch.
    Das Gerät, die Funktionsweise und die Idee an sich sind auf jeden Fall top.
    Allein wegen des sportlichen Aspekts würde ich es schon jedem/r empfehlen, dem/r etwas an der Verbesserung der eigenen Fitness gelegen ist. Gerade weil auch schon kürzere Workouts von 20-30 Minuten ihren Benefit bringen.
    Je nach Erwartungshaltung an aktuelle Multimedia- und Sportgerätschaften gibt es zwar sicherlich noch Luft nach oben, aber hier lässt sich ja glücklicherweise durch Softwareupdates noch Einiges bewegen. Eine kleine Wunschliste hätte ich auf jeden Fall schon parat.

  • Gab es Probleme mit dem Augletics Eight?
    Nach einem kurzen Ausflug in die Kraftstufen kam es bei aktivem Freilauf zu einem unschönen Geräusch, welches aber durch Einschicken der Bremstrommel behoben werden konnte. Hier hat wohl ungewöhnlicherweise das Kugellager einer Spannrolle versagt.
    Die Abwicklung über den Augletics Service lief dabei aber auch recht angenehm. Problem mit Videoaufnahme gemeldet. Versandkarton zugeschickt und Abholung durch Transportunternehmen veranlasst bekommen. Innerhalb von 2 Wochen nach Problemmeldung war die Sache dann auch, für mich kostenlos, aus der Welt geschafft. Im Sommer auch nicht weiter tragisch.

    Unerklärliche Abstürze während des Workouts hatte ich zwei oder drei. Was leider etwas nevig sein kann, weil die bis dato geruderte Strecke nicht gespeichert wird.

    An einem einzigen Tag gab es mehrere Abstürtze mit Neustart des Tablets und Fehlermeldung. Tags drauf lief wieder alles normal.
    Durch den Service wurden mir aber trotzdem 2 Ferritkerne geschickt, die dann an das Monitorkabel angebracht wurden.

    In der Augletics Facebook-Gruppe melden immer wieder Mal einzelne Personen Problemen. Hier scheinen Flavio und auch allgemein das Service-Team aber doch immer möglichst zeitnah zu antworten und eine Lösung herbei zu steuern.

 

Falls es von Interesse ist, hier mal noch meine Eckdaten, die ich bisher mit dem Eight gesammelt habe:
ca 250km Gesamtstrecke  / 20h Ruderzeit / 50 Workouts in fast 8 Monaten / Trainer-Score etwa 95 einfach & 85 schwer.

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