Ganz kurz gesagt, auch mit zwei "helfenden" Kleinkinderhänden ist der Aufbau in knapp einer Stunde zu schaffen. Das benötigte Werkzeug wird gleich mitgeliefert und auch an Ersatzschrauben hat man gedacht.
Wer mehr über den Aufbau wissen möchte, kann sich unter https://augletics.de/aufbau/ schon mal das passende Aufbauvideo und die allgemeine Anleitung des Herstellers anschauen.
Alle, die wissen möchten wie es mir beim Aufbau ergangen ist und dazu vielleicht noch den ein oder anderen kleinen Tipp mitnehmen möchten, dürfen gerne auf Weiterlesen klicken.
Die Pakete und das Auspacken
Per DPD kamen diese zwei Pakete mit jeweils knapp unter 20kg (laut Tracking).
Das kleinere Paket lässt sich ganz einfach durch Aufschneiden des Klebebandes öffnen und beinhaltet die relativ schwere Bremstrommel und den Monitor. Beides ist meiner Meinung nach ziemlich gut für rauere Transportbedingungen verpackt und dürfte, durch das gerade noch handliche Maß, gut zu tragen sein -- sofern man das bei fast 20kg noch sagen kann.
Beim zweiten Paket kann das meiner Beobachtung nach schon nicht mehr ganz so eindeutig behauptet werden.
Es ist zwar ähnlich schwer, hat aber durch die längliche Form und labilere Kartonhülle mehr Potential unsanfter bewegt zu werden.
In meinem Fall waren zumindest die fixierenden Styroporteile rund um das ganze Rollsitzgestell teilweise gebrochen, wodurch der Inhalt während des Transports schon etwas am wackeln gewesen sein muss.
Jetzt ist natürlich in solchen Fällen immer die Frage, was war die Ursache?
Zu grober Umgang beim Transport oder eine optimierbare Transportfixierung.
Erkennbare transportbedingte Schäden am Augletics Eight konnte ich glücklicherweise keine fest stellen.
Das Gerät bestätigt hier schon Mal den robusten Eindruck, den ich mir erhofft habe.
Im eben erwähnten langen Paket ist wie gesagt der komplette Rollsitzgestell drin, an dem das restliche Zubehör mit dicken Kabelbindern fixiert ist.
Achtung beim Öffnen des Kartons, denn hier sind im Randbereich mehrere Metallklammern drin, um ein ungewolltes Aufplatzen während des Transports zu verhindern.
Mein Tipp zu Paketklammern: Reißt die Klammern z.B. mit einer Zange raus, bevor ihr den Inhalt auspackt! Die Dinger sind nämlich in aufgebogenem Zustand ziemlich scharfkantig und hinterlassen gerne unschöne oder schmerzhafte Kratzer.
Für die Kabelbindern nehmt ihr euch am Besten einen Seitenschneider oder zumindest eine robuste Schere.
Ein Messer kann ich eher nicht empfehlen! Zu schnell rutscht man damit ab oder hat mit zu viel Kraft am Ende dann nicht nur das Material des Kabelbinders durchtrennt.
Meine Tipps zu Kabelbindern:
1. Ihr könnt natürlich auch mit einem kleinen spitzen/flachen Gegenstand die Klemmnase der Arretierung des Kabelbinders anheben und ihn damit ganz einfach und zerstörungsfrei öffnen.
2. Auch wer den Kabelbinder auftrennt, kann sich überlegen wo genau der Schnitt gesetzt wird.
Ich trenne einfach nur das "eingerastete" Stückchen ab, ziehe es raus und verwende den damit nur minimal kürzernen Kabelbinder andernorts einfach wieder.
3. Zum Beispiel am Fahrrad muss ich öfter Mal Startnummern oder Brems- und Schaltzüge mit Kabelbindern fixieren, da reichen auch gekürzte Stücke.
Damit das später auch sauber aussieht und man sich nicht am "abgeschnittenen" Ende verletzt, nutze ich seit Jahren die Electronic Super Knips von Knipex. Wobei Knipex für etwas stärkere Kabelbinder extra das Modell Electronic Super Knips XL raus gebracht hat. Mit dieser Art von Werkzeug kann man das Endstück bündig abtrennen und kratzt sich später nicht an der kleinen, scharfen Plastikecke die Finger und Arme blutig.
Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema...
Bevor ihr das ganze Rollsitzgestell aus dem Karton holt, wird dringend empfohlen etwas zum Schutz eures Fußbodens darunter zu legen, wenn ihr Kratzer oder Dellen vermeiden wollt -- dem Ergo wäre es vermutlich egal.
Man könnte jetzt natürlich auch einfach den Karton aufschneiden und als Unterlage nehmen, aber den bräuchte man ja ggf. noch, sofern man das Ergo innerhalb von 30 Tagen wieder zurück schicken möchte.
Unter diesem Aspekt könnte man auch die Schutzfolie auf der Bremstrommel noch ein paar Tage drauf lassen, statt sie gleich ab zu ziehen.
Der Aufbau
Macht es euch einfach und schaut vorab das Augletics Aufbau-Video, um zu wissen was euch erwartet.
Zumindest bei mir lag keine Aufbauanleitung im Karton bei. Das herunterladbare PDF unter https://augletics.de/aufbau/ kann aber bestimmt helfen.
Evtl. gibt es hier kleine Abweichungen, z.B. ob die Schrauben schon im Bauteil stecken und erst heraus gedreht werden müssen oder im Zubehörkarton liegen.
Und je nach Software-Stand und Geräteversion fallen auch manche Punkte aus der Anleitung weg bzw. kommen neu dazu. Es scheint noch nicht alles ganz up to date zu sein.
Verkratzt euch nicht den Boden und passt mit dem Antriebsriemen etwas auf, der steht unter Zugspannung.
Das Einrichten
Nachdem ich das Augletics zum erste Mal gestartet habe, bin ich die allgemeinen Einstellungen durch gegangen und habe mich mit meinem WLAN verbunden.
Nehmt euch die Zeit und schaut euch die ganzen Menüs an, um zu wissen was ihr alles einstellen könnt.
Im Anschluss habe ich mir einen Account mit Anzeigenamen, Mailadresse und Passwort angelegt, um meine absolvierten Workouts/Fahrten speichern zu können. Klickt euch in den Einstellungen dann auf jeden Fall noch den Haken bei "für Login merken" rein, damit ihr nicht jedes Mal Mailadresse und Passwort eintippen müsst.
Später habe ich dann noch meinen alten Sigma Sport Bluetooth Pulsgurt eingebunden. Den muss ich allerdings nach jedem Geräteneustart (Stecker gezogen) wieder aktivieren. Er wird scheinbar nicht automatisch verbunden, so bald er per Pulsschlag aktiviert wird. Das gefällt mir bei den ANT+ Sensoren am Fahrrad und z.B. Garmin Computer/Tacho deutlich besser.
Das war es dann eigentlich auch schon. Die Jungfernfahrt kann starten!
Rudert einfach los, drückt auf Start oder wählt ein Workout aus.
Kontrolle
Ich würde euch empfehlen, und das gilt nicht nur fürs Ergo, kontrolliert nach den ersten Einsätzen noch mal alle Schrauben und zieht diese ggf. nach.
Rattergeräusche und Riemen einsprühen
In meinem Fall gab es von Anfang an beim Zug am Riemen ein störend, ratterndes Geräusch, so bald die Bremstrommel montiert ist.
Ich habe dann zwar die Trommel noch ein Mal demontiert und neu verschraub, das Geräusch ist allerdings geblieben.
Am Ende hat tatsächlich der häufig erwähnte Tipp mit dem Silikonspray für rasche Abhilfe gesorgt (steht z.B. auch im oben erwähnten Handbuch).
Mein Tipp zum Einsprühen des Riemens:
Legt euch die Dose Silikonspray und ein Haushaltstuch oder Lappen am Ergo parat.
Zieht den Riemen bis zum Anschlag heraus und klemmt ihn mit eurem Allerwertesten auf dem Rollsitz ein. Einfacher geht's vermutlich nur, wenn ihr noch eine helfende dritte/vierte Hand habt.
Alle Solo-Ruderer haben jetzt nämlich beide Hände frei und können mit der einen Hand den Lappen oder das Tuch unter den Riemen halten und mit der anderen Hand, bei geringem Abstand, die Zähne des Riemens mit der Silikonspray dezent benetzen.
Somit sollte möglichst kein Spray auf den Boden gelangen und ihr könnt mit dem angefeuchteten Lappen gleich die glatte Riemenrückseite noch mit einreiben.
Lasst den Riemen dann vorsichtig wieder ein Stück weiter ins Gerät einziehen und wiederholt das Einsprühen und Einreiben, bis ihr am Griff angelangt seid.
Macht direkt im Anschluss ein paar Ruderzüge und ihr solltet mit einem deutlich ruhigeren Arbeitsgeräusch belohnt werden.
Erstes Fazit
Das verwendete Material und die Verarbeitung wirken auf jeden Fall sehr hochwertig und robust.
Gerade die Metallteile besitzen eine ordentliche Materialstärke und sollten somit für Langlebigkeit sorgen.
Das Made in Germany Argument wirkt also schon Mal stimmig.
Die benötigte Stellfläche ist in eingeklapptem Zustand schön kompakt und in ausgeklapptem Zustand lässt sich das Ergo, dank der beiden Rollen unter der Bremstrommel, auch super durch die Wohnung schieben. Den Netzteilstecker sollte man davor aber lieber abziehen!
Mit einer untergelegten Schutzmatte konnte ich noch kein Wandern oder Rutschen des Gerätes feststellen, auch wenn ich noch nicht zu sportlich damit unterwegs war.
Der entstandene Schweiß würde dabei zumindest schon Mal nicht den Boden unterm Ergo voll tropfen.
Was die Geräuschentwicklung angeht, würde ich jetzt nicht sagen, dass es flüsterleise ist, aber man kann definitiv nebenher z.B. Radio hören ohne die Lautstärke rauf drehen zu müssen. Die beiden Geräuschquellen, also die Bewegung des Rollsitz und die Bremsmechanik, halten sich dabei in etwa die Waage, sofern sonst alles "rund läuft".