Der Mac Ride ist ein spezieller Kindersitz mit dem ihr euren Nachwuchs auf dem elterlichen Mountainbike mitnehmen könnt.
Die Kids sind somit ganz vorne mit dabei und lernen früh, sich dem Gelände entsprechend zu bewegen.
In diesem Artikel gibt es meinen Erfahrungsbericht zum Mac Ride.

 

Um was geht es?

Einige Mountainbiker kennen sicher das Problem: der Nachwuchs ist da und die Zeit für das Hobby ist knapp geworden.
Warum also nicht Beides miteinander verbinden?

Klar, man kann sein Kind in einen Hänger packen und hinter sich her ziehen. Vielleicht ja auch in einen geländetauglichen SingleTrailer von Tout Terrain.
Allerdings gibt es mittlerweile auch zwei coole Lösungen, bei denen der Nachwuchs noch etwas näher am Geschehen ist.
Und zwar ein Sitz mit Fußstützen, um direkt hinter Mamas oder Papas Lenker Platz zu nehmen.

 

Die Möglichkeiten

Hierzu gibt es meines Wissens aktuell nur zwei vernünftige Systeme auf dem Markt.
Erstens der Shotgun / Shotgun Pro und alternativ der Mac Ride.

Ich habe mich vor einiger Zeit für den Sitz von Mac Ride entschieden und es bisher nicht bereut.

Für mich waren beim Mac Ride neben der rutschhemmenden Form der Sitzschale auch die niedrigere Systemhöhe die entscheidenden Pluspunkte gegenüber dem Shotgun Pro.
Je nach eigener Körpergröße und Größe des Kindes gibt es nämlich nicht viel Luft zwischen eigenem Kinn und Kinderhelm.
Mir hat dieser sehr ausführlich englischsprachige Artikel auf TwoWheelingTots damals sehr bei der Entscheidungsfindung geholfen.

Leider ist das gute Stück mit aktuell knapp 270€ nicht ganz günstig, aber es macht doch ordentlich Spaß, sein Hobby auf diese Weise mit den Kleinen zu teilen.
Der Shotgun Pro, als Alternative, liegt ohne den zusätzlichen Kinderlenker bei 220€. Allerdings baut dieses Sitzsystem etwas höher, wodurch der Zusatzlenker von Vorteil sein kann.

Anders als mit einem Hänger, lernen die Kleinen bei beiden Varianten schon gleich das Lenken und können als Co-Pilot direkt Feedback zu Fahrstil und Streckenwahl geben.
Besonders die Info, dass etwas nicht passt, kommt so direkt beim Piloten an und man kann darauf reagieren.
Wenn wir dagegen mit dem Hänger durch die Stadt fahren, verstehe ich in den meisten Fällen nicht, was hinter mir gegen den Fahrtwind gepiepst wird.
Wird der Nachwuchs während der Tour müde, liegt dagegen der Vorteil klar beim Hänger.

 

Was ist zu beachten

Auch wenn aktuelle Mountainbikes aus dem All-Mountain und Enduro-Sektor über einiges an Federweg verfügen, so sollte man für die Touren mit seinem Sprößling doch erstmal einige Abstriche machen. Ruppige Trails hämmern oder Airtime sammeln ist nicht! Dafür hängt zu viel sensibles Gewicht direkt hinterm Lenker.

Gerade am Anfang müssen sich die Zwerge auch erstmal langsam an das neue Umfeld gewöhnen. Und auch wenn sie sich schon ganz gut fest halten könen, sind gerade Stufen, Absätze, größere Steine und Wurzeln nicht zu empfehlen, da eine ungünstige Beschleunigung auf die kleinen Köpfe generiert wird.
Spart euren Minibikern also bitte das Headbangen und fahrt einfache Strecken, sie werden es euch danken und länger Freude an den gemeinsamen Touren haben.
Mit der Zeit sollten sie dann auch lernen, vom passiven "im Sattel sitzen" in eine aktivere Position im Stehen zu wechseln.
Tipp: Fahrt doch selbst mal im Sitzen mit steifen Armen, am Lenker festgekrallt, einen ruppigen Trail entlang. Stellt euch dabei dann noch vor, dass euer Kopf im selben Verhältniss größer und schwerer wäre, wie bei den Kids. Angenehm dürfte anders sein!

Das empfohlene Einstiegsalter liegt bei etwa zwei Jahren. Wir haben mit etwa 20 Monaten angefangen, sind aber die erste Zeit nur kleine Runden um den Block oder auf Forststraßen unterwegs gewesen.
Jetzt, im Alter von fast 2,5 Jahren, können wir Touren von 20-25km und einigen Hundert Höhenmetern machen.
Entscheidend für den Erfolg ist neben einer gewissen Grundfitness oder alternativ dem"elektrischen Rückenwind" eine Übersetzung, mit der man auch locker steilere Wege fahren kann. Man muss immerhin mit etwa 15 bis 25kg Mehrgewicht rechnen, die den Berg rauf und später auch wieder runter gebracht werden wollen.
Macht euch am Besten schon vor dem Tourstart Gedanken, wo ihr Pausen einlegen könnt oder wo es noch ein paar interessante Spots für die Kleinen gibt.
Wir fahren gerne zu Aussichtstürmen und gönnen uns dann zusammen die 100+ Stufen.

Für die Abfahrten nutzen wir auch gerne Singletrails, die gut abrollbar und möglichst stufenfrei sind.
Grundvoraussetzung an die Piloten ist eine sichere Beherrschung des Bikes insbesondere kontrolliertes Bremsen mit Vorder- und Hinterbremse.
Ich empfehle Flatpedals, um im Zweifel schnell die Füße auf den Boden bekommen zu können.
Was in diesem Zuge auch nicht ganz außer acht gelassen werden sollte, durch den Kinderpopo zwischen euren Knien müsst ihr diese mehr zur Seite ausstellen. Das ist mit breiten Flatpedals deutlich einfacher, als starr eingeklickt zu sein.
Eine absenkbare Sattelstütze empfinde ich schon fast als Pflicht, um sicher auf und absteigen zu können oder in technischeren Passagen schneller den stützenden Fuß auf den Boden zu bekommen.

Tipps

Als allgemeine Tipps kann ich noch folgendes für die gemeinsamen Touren anmerken:
- Ein Helm darf bei keinem der Beteiligten fehlen! Eine eng anliegende Brille als Augenschutz wäre sicher auch empfehlenswert.
- Knieschoner für die Kleinen können ggf. ein schmerzhaftes Anschlagen am Bike verhindern. Ihr selbst solltet so verhalten fahren, dass ihr keine extra Protektoren braucht!
- Wärmerer Bekleidung für die Kleinen dabei haben, da die sich auf dem Bikesitz kaum bewegen und schneller auskühlen.
- Natürlich dürfen Proviant und Getränke plus die üblichen Kleinkindartikel nicht fehlen.

Falls ihr euch für eines der Sitzsysteme interessiert, schaut doch mal bei Bikefestivals oder einem der gelisteten Shotgun-Händler vorbei und macht eine Probefahrt.

 

Klares Fazit meinerseits: Ich würde es wieder machen!

In diesem Sinne -- genießt die Fahrt!

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